Women in Data: Gewinnerin Andreea auf ihrem Weg zur Data Analytics-Karriere

Unsere Women in Data: Andreea ist eine von 50 Gewinnerinnen des "Women in Data"-Stipendiums von StackFuel und Telefónica Deutschland. Sie hat sich schon immer eher als eine Allrounderin gesehen. Von der Data Analyst-Weiterbildung erhofft sie sich, neue Türen in ihrer Karriere aufzustoßen und ihre eigenen Ängste zu überwinden.

Inhaltsverzeichnis

Grafik im Artikel “Skill Gap Analyse: Wie Unternehmen den Weiterbildungsbedarf ihrer Belegschaft effektiv feststellen“ zeigt das StackFuel Data-Literacy-Assessment (Symbolbild).

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Die Datenbranche braucht Dich! Auf diesen Aufruf des „Women in Data“-Stipendiums bewarben sich über 120 Frauen. 50 von ihnen erhielten einen der begehrten Stipendiumsplätze für die Data Analyst-Weiterbildung bei StackFuel. Und leider stimmt es: Die Datenbranche ist noch immer überwiegend männlich. Gerade einmal ein Sechstel der Datenexpert:innen ist weiblich, mit negativen Auswirkungen auf Wirtschaft, Entwicklung und Forschung. Die Coronakrise hat vor allem Frauen in ihrem beruflichen Vorankommen beeinträchtigt. Genau hier sollte sich das Stipendium von StackFuel und Telefónica positiv auswirken und Frauen für Datenberufe qualifizieren und mit Datenskills für die Zukunft fit zu machen.

Andreea ist eine von 50 Gewinnerinnen. Sie hat sich schon immer eher als eine Allrounderin gesehen. Von der Data Analyst-Weiterbildung erhofft sie sich, neue Türen in ihrer Karriere aufzustoßen und ihre eigenen Ängste zu überwinden. Warum sie erst lernen musste, ihrem eigenen Gefühl zu vertrauen, ihre eigene Stimme zu finden und einen Karrierewechsel für sich als Option in Betracht zu ziehen, erklärt sie im nachfolgenden Interview.

Herzlichen Glückwunsch zum Erhalt des „Women in Data“-Stipendiums! Was kannst Du unseren Leser:innen über Dich und Deinen bisherigen Karriereweg erzählen?

Vielen Dank! Mein Name ist Andreea Buteata. Ich bin in Rumänien geboren und aufgewachsen und lebe seit 10 Jahren in Deutschland. Zurzeit arbeite ich als Inside Sales Representative bei Ansys, einem Unternehmen für Simulationssoftware. Meine tägliche Arbeit ist die Generierung und Qualifizierung von Inbound Sales Leads im Vertrieb.

Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich immer etwas unentschlossen war, wenn es um meine Karriere ging. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich alles und nichts gleichzeitig machen könnte. Vielleicht liegt das an meinem Bildungshintergrund. Ich habe meinen Bachelor in einem Mix aus Soziologie, Psychologie, Politikwissenschaft und Medien gemacht. Ich habe mich also immer darum gedrückt, mich für nur eine Sache zu entscheiden. Mein beruflicher Hintergrund ist dagegen eher traditionell im Vertrieb angesiedelt und nebenbei habe ich auch ein wenig Managementerfahrung gesammelt.

Welche Veränderungen haben die Jahre 2020 und 2021 für Dein Leben und Deine Karriere gebracht?

Wahrscheinlich die gleichen Veränderungen, die sie für alle gebracht haben. Im Jahr 2020 hatte ich gerade meinen Arbeitgeber gewechselt. Ich hatte also erst etwa einen Monat in meinem neuen Büro verbracht, bevor wir alle in den Lockdown nach Hause geschickt werden mussten. Das brachte schon eine Menge Herausforderungen mit sich. Die größte war die Tatsache, dass ich von meinem Wohnzimmertisch aus arbeitete und das seitdem tue. Ich musste mir eigene Tagesziele setzen und unabhängiger arbeiten als je zuvor. Ich vermisse die kleinen Gespräche mit Kollegen in den Kaffeepausen, die menschlichen Interaktionen im Büro und einfach das Kennenlernen anderer Leute, mit denen man zusammenarbeitet, auch wenn man nicht am selben Projekt arbeitet.

Bist Du im Laufe Deiner Karriere bereits auf andere Hürden gestoßen, die Du überwinden musstest?

Eine wirklich große Hürde war leider Sexismus am Arbeitsplatz. Ich habe das Glück, dass ich dieses Problem an meinem jetzigen Arbeitsplatz nicht habe, aber in der Vergangenheit musste ich diese Erfahrung leider machen. Vielleicht habe ich mich insofern verändert, als ich heute in der Lage bin, meinen Gefühlen wirklich zu vertrauen und zu sagen, wenn mich etwas stört. Das zu lernen, hat mir geholfen, aber es war ein schwieriger Prozess für mich. Ich habe mittlerweile erkannt, dass meine Gefühle nicht nur eine Überreaktion waren und ich habe wirklich angefangen, meinem eigenen Urteil zu vertrauen. Das ist immer noch ein sehr emotionales Thema für mich, und ich wünschte, ich hätte die perfekte magische Lösung, die jeder und jedem helfen könnte, die mit solchen Situationen konfrontiert sind.

Woher rührt Dein Interesse an der Arbeit mit Daten?

Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich mich schon immer für Daten interessiert habe, aber das würde so nicht der Wahrheit entsprechen. Was mein Interesse zuerst geweckt hat, war mein voriger Job. Unser globaler Marketingleiter war für ein paar Tage zu Besuch und wir kamen ins Gespräch. Plötzlich zeigte er mir all die coolen Dinge, die man mit Daten machen kann. Wir haben uns also mit Prognosen beschäftigt und uns angeschaut, was diese Daten uns sagen können und wie man in die Details geht und wie auf der Grundlage dieser Daten tatsächlich Geschäftsentscheidungen getroffen werden können. Das war faszinierend! Nachdem er weg war, habe ich versucht, es allein zu schaffen. Und jetzt bin ich wirklich froh, dass ich mit dem Stipendium noch tiefer in dieses Thema einsteigen kann.

Wo wir gerade beim Stipendium sind: Wie hast Du von dem Stipendium erfahren und was hat Dich dazu bewogen, Dich zu bewerben?

Eine Freundin hat mir die Anzeige geschickt. Sie wusste, dass ich mich für Data Analytics interessiere, und ich dachte: „Warum versuchst du es nicht? Lass es uns tun. Ich habe nichts zu verlieren.“ Eine kleine Stimme in mir sagte, dass ich das Stipendium eh nicht bekommen würde. Aber ich fand, das das Stipendium eine großartige Gelegenheit für mich wäre und ich freue mich jetzt, wo ich gewonnen habe wirklich darauf, einen richtigen Data Analyst-Kurs zu machen. Wenn man das liest und sieht, dass dieses Stipendium für Women in Data, also Frauen in der Datenbranche gedacht ist, fühlt man sich so cool, als würde man die Chance bekommen, auch dazuzugehören.

Hätte ich das Stipendium nicht bekommen, hätte ich sogar versucht, auf den Data Analyst-Kurs zu sparen und ihn einfach im Jahr danach zu machen. Ich fühle mich deshalb immer noch privilegiert, dass ich mich für dieses Stipendium bewerben konnte und den Kurs nun machen darf. Ich denke, dass es für andere Menschen schwieriger ist, diesen Quereinstieg zu vollziehen. Deshalb ist es so wichtig, dass es Möglichkeiten wie das „Women in Data“-Stipendium gibt. Bei der Einführungsveranstaltung waren so viele Frauen mit komplett unterschiedlichen Hintergründen und Geschichten anwesend: junge Frauen, ältere Frauen, einige von ihnen hatten Kinder. Das war wirklich toll zu sehen!

Ich freue mich, dass ich in diesem Kurs andere Frauen kennenlerne, die sich genauso für Daten begeistern und Spaß an der Arbeit mit Daten haben wie ich. Ich weiß noch nicht, ob mein beruflicher Weg mich letztendlich wirklich in den Data Analytics-Bereich führen wird oder ob es mir am Ende des Tages wirklich Spaß macht, aber das gilt es eben herauszufinden. Ich bin also auf Entdeckungsreise und wenn es mir Spaß macht, hoffe ich, dass sich mir beruflich einige Türen öffnen werden.

Hast Du trotz Deiner Begeisterung auch Ängste vor der Arbeit mit Daten, Programmieren und Mathematik?

Ja, ich habe natürlich ein wenig Angst, ­­– auch wenn es albern ist, aber sie ist da. Doch die Teilnahme am Data Analyst-Kurs ist ein Schritt, um meine Angst zu überwinden, denn etwas zu tun, wovor man Angst hat, ist oft auch eine große Chance. Deshalb ist die Teilnahme an diesem Kurs für mich ein Teil eines größeren Prozesses.

Ich bin mit der Vorstellung aufgewachsen, dass die eine Person gut in Sprachen und die andere Person dafür gut in Mathe. In der Oberschule habe ich mich mehr auf Mathematik und Informatik konzentriert, aber es lag mir trotzdem nie besonders am Herzen. Jetzt denke ich, dass es eine tolle Chance ist, das Thema stärker zu erforschen und die Tatsache, dass ich mich selbst dafür entschieden habe, hilft mir dabei, meine Angst zu überwinden. Es ist also völlig in Ordnung, Angst vor etwas zu haben, aber man sollte seine Angst hinter sich lassen und es trotzdem tun.

Was, glauben Sie, hält andere Frauen davon ab, den gleichen Weg zu gehen wie Sie?

Ich glaube daran, dass wir alle Individuen sind und deshalb auch die Herausforderungen, denen wir begegnen, unterschiedlich sind. Was ich als Herausforderung empfunden habe, ist, dass ich das Mindset verinnerlicht hatte, dass wenn man sich einmal für einen Berufszweig entschieden hat, dabei bleiben müsste und nicht mehr wechseln sollte. Ich habe gleichzeitig aber immer Leute bewundert, die einen erfolgreichen Quereinstieg geschafft haben. Für mich war das keine Selbstverständlichkeit, denn das heißt auch, man muss ganz von vorne anfangen. Aber ich bin überzeugt, dass das jede:r schaffen kann. Was mir geholfen hat, war, mich zu fragen, was mir an einem Arbeitsplatz wirklich Freude bereitet und mich begeistert und diesem Gefühl dann auch zu folgen. Ich habe diesen Prozess selbst noch nicht komplett erfolgreich abgeschlossen, aber es motiviert mich, jetzt in Bereichen zu suchen, in die ich mich sonst nicht getraut hätte.

Welche Schritte müssen wir Deiner Meinung nach als Gesellschaft und im Berufsleben noch unternehmen, um die Gleichstellung von Männern und Frauen mehr zu unterstützen?

Für mich ist besonders kraftvoll, das Wort in Situationen zu ergreifen, in denen ich mich unwohl fühle, auch wenn andere eher nichts sagen würden. Das war die wichtigste Lektion, die ich in den letzten Jahren lernen durfte. Ich engagiere mich privat in der Women in Technology Group, und das ist ein großartiges Projekt, in dem man Kontakte zu anderen Frauen in der Branche knüpfen und sich gegenseitig unterstützen kann. Ich glaube, es ist sehr wichtig, mit anderen Frauen in der Branche Beziehungen aufzubauen und Frauen auch in männerdominierten Berufen zu unterstützen.

Ich arbeite dabei an etwas, das weibliche Vorbilder sichtbarer machen soll, denn ich hatte selbst nicht viele davon, als ich aufwuchs. Zumindest nicht im technischen Bereich oder in Bezug auf die Karriere. Ich denke, es ist wichtig, diese Sichtbarkeit zu erhöhen. Wir sind alle voreingenommen, weil wir in einer Art von ungleicher Gesellschaft aufgewachsen sind. Deshalb sollten wir uns immer wieder fragen: Wo bin ich selbst voreingenommen und was macht das mit mir? Warum sehe ich die Dinge so, wie ich sie sehe, und wie könnte es anders sein? Das ist eine kleine Übung, die man nur für sich selbst machen kann, um mehr Klarheit zu erreichen und wirklich etwas zu verändern.

Dein Einstieg als Data Analyst:in

Wir sind der festen Überzeugung, dass alle Frauen dieselben Chancen auf eine Karriere als Data Analystin haben sollten. Ob Du glaubst, benachteiligt zu sein oder nicht, ob Du Dich bereits beruflich in einem datennahen Umfeld bewegst oder als Quereinsteigerin Deine Karriere neustartest – bei uns bekommst Du die Chance Deine Daten-Skills zu schärfen und Deinen Karriereweg zu gestalten.

Derzeit ist noch keine Neuauflage des Stipendiums angekündigt, aber auf unseren Social Media Accounts auf LinkedIn, Instagram, Facebook und Xing erfährst Du als Erste:r über neue Events, Stipendien und andere tolle Aktionen und Inhalte.

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Als waschechte Berlinerin hat sich Laura schnell der Kreativ- und Start-up-Szene angeschlossen. Nach ihrem Studium in Medien- und Kommunikationsmanagement an der Mediadesign – Hochschule für Design und Informatik, war Laura bereits als Redakteurin bei IQPC tätig, wo sie die Bereiche Finance, Tech, Data und AI verantwortete und bekannte Vorreiter der Branche auf Kongressen interviewte. Bei StackFuel baut Laura das Content Lab – unser vielseitiges Angebot an kostenlosen Inhalten, Webinaren und Veröffentlichungen – stetig aus.

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